Für Pferde ist Sicherheit das aller- aller- aller-wichtigste im Leben. Ja, sogar wichtiger als ein Leckerli.
In der Herde schauen immer ein paar Pferde rundum; wachsam, behutsam. Bei Gefahr signalisieren sie an die ganze Herde ‚lauf!‘. Die Pferde, die in den circa 65 Millionen Jahre pferde-Evolution, nicht gelernt haben diese Signale zu hören, sehen, merken und verstehen, die arme Pferde wurden schon lange gefressen. Sie konnten ihre mangelnde Genen daher nicht weitergeben an die nächste Generation. Nur die sensibelsten Pferdchen waren immer als erste, rechtzeitig, gefüchtet vom Tiger. Yeah, Darwin’s Gesetz ist hart.
Das heißt, dass unsere Pferde genau, aber wirklich ganz genau, spüren was in der Umgebung passiert.
Wir sind Teil der Herde
Wenn wir, Coach und Klient, in der Nähe vom Pferd sind, sind wir Teil von seiner Herde. Das Pferd wird uns beobachten wie es ein Herdegenoss betrachten würde. Wenn wir nervös sind, merkt das Pferd diese Emotion ganz einfach und deutlich, selbst wenn wir versuchen es nicht zu zeigen.
Wir Menschen zeigen unsere Gefühle und Emotionen nämlich immer, auch wenn nur sehr, sehr verdeckt und unauffällig. Die meiste andere Menschen merken diese nuancierte und delikate Körpersignale nicht, aber Pferde schon. Weil, wie schon erwähnt, die Kollegen die das nicht konnten, die wurden gefressen. Jawohl, wieder dieser barbarische Darwin Type.
Unsere Emotionen sind immer sichtbar
Das heißt, wenn wir eine Emotion spüren, aber es nicht zeigen wollen, zeigen wir es ‚unsichtbar-für-Menschen‘, aber ‚sichtbar-für-Pferde‘.
Was passiert in diesem Fall? Wir, Coach und Klient, sind in der Nähe vom Pferd; der Klient füllt sich z.B. gestresst, aber versucht sich entspannt zu verhalten. Das Pferd sieht ein Mensch, spürt die Emotion ‚Stress‘, und sieht eine Körpersprache ‚entspannt‘. Wow, das ist krass, da ist sicher etwas los, denkt das Pferd. Besser ich bin nicht dabei, bei diesem Mensch. Besser ich stelle mich weit weg in der Ecke. Da bin ich sicher.
Das wäre schade. Das Pferd würde sich in diesem Fall nicht mehr mit uns bemühen während unserem Coaching. Mein Kollegen-Coach würde nicht mehr mitmachen und ich stehe allein da, ohne die super wichtige Information die das Pferd mich vermittelt.
Der Sinn vom Bodyscan
Daher fangen wir jedes Coaching an mit einer kurze Übung, die sogenannte ‚Bodyscan‘. Während dieser Übung schauen wir in unserem Körper, und werden uns von unseren Emotionen und Gefühlen bewusst.
Wir versuchen nicht diese Gefühle und Emotionen verschwinden zu lassen, aber machen uns nur bewusst von der Anwesenheit. Wir nehmen diese Emotionen mit im Coaching ohne sie zu verstecken. Das Pferd wird die Emotion (sowieso) spüren und (jawohl!) eine dazu-passende Körpersprache sehen. Das macht Sinn – das Pferd füllt sich sicher und wird uns seine Fähigkeiten als Coach zur Verfügung stellen:)